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Tipps, um das Meiste aus der Virtuellen Realität zu holen

Virtual Reality ist in aller Munde – zumindest wünschen sich das die Hersteller dieser Technologie. Leider fällt das neueste digitale Wunder im Alltag irgendwie hinter dem Hype zurück.

Auch wenn viele Gamer mittlerweile in ein VR-Headset investiert haben, ist es in den meisten Haushalten wohl eher ein Gadget als ein Bestandteil des täglichen Lebens. Das hat verschiedene Gründe. Die Anzahl der VR-Spiele ist im Vergleich zu herkömmlichen Titeln bescheiden. Diejenigen Spiele, die es gibt, wirken oft mehr wie Demoversionen denn als ausgereifte Spiele. Und außerdem ist es für viele Menschen einfach zu intensiv, andauernd mit allen Sinnen in eine künstliche Realität einzutauchen. Wer schon ein VR-Headset herumliegen hat, muss es aber deshalb nicht verstauben lassen. Denn tatsächlich gibt es auch jetzt schon eine Vielfalt von unterhaltsamen, interessanten oder nützlichen Anwendungsbeispielen.

Online-Shopping

Einkaufen im Internet ist schnell, praktisch und bequem. Mit wenigen Klicks kann alles vom Lebensmitteleinkauf über ein neues T-Shirt bis zur Waschmaschine bestellt werden, ohne überhaupt vom Sofa aufzustehen. Trotzdem zieht es die Menschen immer noch in das gute alte Ladengeschäft.

Oft kaufen sie dort nicht einmal ein, sondern sehen sich nur Waren an oder lassen sich beraten, um sie später günstig online zu bestellen. Den Verbrauchern fehlt etwas beim Online-Shopping: Das Erlebnis, Dinge in der Hand zu halten, auszuprobieren, sich mit einem Verkäufer darüber zu unterhalten oder Kleidung anzuprobieren. Die meisten dieser Dinge wird ihnen die Virtuelle Realität wohl kaum ersetzen können.

Das hält hochmotivierte Tech-Unternehmer natürlich nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen. Eines der aussichtsreicheren Unterfangen ist die Möglichkeit, Kleidung in der Virtuellen Realität anzuprobieren und aus allen Winkeln im Spiegel zu bewundern. Erste solche Projekte haben unter anderem die Online-Shopping-Riesen Alibaba und Amazon gestartet. Auch Ikea hat mit VR-Anwendungen experimentiert, die es Nutzern erlauben, ihre eigene Küche zu gestalten. Noch befinden sich solche Projekte in der Anfangsphase, aber wenn sie ihr Potential beweisen könnten sie bald im großen Stil verfügbar sein.

Live-Events

Bei Live-Events dürfte es sich um eines der vielversprechenderen Anwendungsbeispiele für die Virtuelle Realität handeln. Denn bei Ereignissen wie Popkonzerten oder Sportveranstaltungen legen die Zuschauer besonders großen Wert darauf, so vollständig wie möglich in die Atmosphäre des Events einzutauchen. Und das ist naturgemäß mit einem VR-Headset deutlich besser möglich als mit dem Fernsehen. Man könnte sogar sagen, dass die Virtuelle Realität der bessere Weg ist, um viele Veranstaltungen zu genießen. So kann Geld für teure Tickets gespart werden, die Anfahrt entfällt und auch übertriebenes Gedränge, alkoholisierte Mitbesucher und stickige Raumluft bleiben einem erspart. Schon heute gibt es eine ganze Reihe von Events, die auch per VR verfolgt werden können. Oculus Venues heißt das Programm von Headset-Hersteller Oculus, mit dem Comedy-Shows, Fußballspiele und Bandauftritte übertragen werden. Die App ging erstmals 2018 an den Start und ist für Nutzer der Oculus-Geräte und der Samsung Gear kostenlos verfügbar.

Gaming

Der wichtigste Anwendungsbereich der virtuellen Realität werden im Alltag wohl weiterhin Videospiele sein. Der führende Hersteller von VR-Hardware Oculus konzentriert seine Aktivitäten daher unter anderem auf die Zusammenarbeit mit Spielentwicklern. Dabei unterstützt das Unternehmen eine breite Vielfalt von Games. Neben beliebten Genres wie Actionspielen oder Sporttiteln werden auch Puzzle-Spiele, Simulationen und Musikspiele von Brillen wie dem Oculus Rift unterstützt. Und auch Genre-Nischen will das Unternehmen aktiv erschließen. So gibt es gleich mehrere Oculus Glücksspiele, die klassischen Videoslots eine neue Dimension verleihen. Dem aktiven Vorgehen des Hardware-Herstellers Oculus ist wohl ein großer Teil der Fortschritte im Bereich des VR-Gaming in den letzten Jahren zu verdanken. Dank der zahlungskräftigen Muttergesellschaft Facebook dürfte das Budget für Investitionen wohl nicht so schnell aufgebraucht sein. Auf der Suche nach den besten VR-Spielen hilft ein Blick in den Oculus-Store, wo zahlreiche Titel sogar umsonst zu haben sind.

Virtueller Urlaub

Ob aus Zeitmangel, wegen einer knappen Haushaltskasse oder weil gerade eine Pandemie die Welt lahmlegt: Es gibt viele Gründe, weshalb der heiß ersehnte Sommerurlaub ins Wasser fallen kann. Eine Lösung für diese Probleme kann ein virtueller Urlaub sein. Der ist nicht nur ohne ein großes Budget möglich. Auch die Strapazen des Reisens bleiben einem so erspart. Die Auswahl der möglichen Ziele ist natürlich begrenzt. Aber ein virtueller Urlaub ist auf jeden Fall besser als gar kein Urlaub. Wie das ganze funktioniert? Zunächst muss ein passendes VR-Programm ausgewählt werden. Unter anderem gibt es beispielsweise Tauchausflüge ins Korallenriff, Safaris im Serengeti-Nationalpark und Stadtführungen durch London oder Milan. Der einzige Haken bei der Sache: Die meisten solchen VR-Erlebnisse sind nur wenige Minuten lang. Um zumindest das Wochenende voll zu bekommen ist schon eine virtuelle Weltreise nötig. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, bis abendfüllende VR-Ausflüge veraltete Vorstellungen davon, was einen Urlaub ausmacht, ablösen werden.

Nintendo Labo für Kinder

Natürlich gibt es auch VR-Angebote für Familien. Und es überrascht nicht, dass die japanische Gaming-Firma Nintendo hierbei eine führende Rolle einnimmt. Sie ist für familienfreundliche Konsolen wie die Wii U oder die Nintendo Switch bekannt und auch Nicht-Gamern dürften Nintendo-Charaktere wie Super Mario und sein Bruder Luigi bekannt sein. Das Nintendo Labo VR-Kit wirkt auf den ersten Blick wie ein Aprilscherz. Wo andere Unternehmen ultraleichten Kunststoff im modernsten Design einsetzen, gibt es beim Nintendo Labo Pappe. Ja, richtig gehört. Mit einem Pappkarton wird der Controller der Nintendo Switch, der über einen kleinen Bildschirm verfügt, in ein VR-Headset umgebaut. Noch nicht einmal ein Band, um das resultierende Gebilde am Kopf zu befestigen, wird mitgeliefert. Und mit der Grafik von Konkurrenzprodukten kann der aufgemotzte Switch-Controller gleich gar nicht mithalten. Trotzdem geht die Rechnung auf. Es gibt wohl kaum eine spannendere Art, Kinder mit dem Thema VR vertraut zu machen. Nintendo liefert eine ganze Reihe unterhaltsamer Minispiele, die gar nicht erst versuchen, technische Standards zu setzen oder Grenzen zu sprengen. Stattdessen machen sie einfach Spaß – genau, was von einem Videospiel eigentlich erwartet werden darf.

Es wird sicherlich noch lange dauern, bis die Virtuelle Realität endgültig in alle Wohnzimmer der Welt Einzug hält. Vielleicht erfüllen sich die Träume der VR-Propheten auch nie so recht und die Technologie verbleibt auch langfristig bei ihrem Nischenstatus. Einen Nachteil hat wohl auch die aufwendigste virtuelle Realität, die man sich denken kann: Im Vergleich zur echten Welt ist sie ziemlich einsam.

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